Frank Schmieding (*Stender)
Reportage
One-Man-Show
Der Videojournalist ist nur auf sich allein angewiesen, das heisst, er muss sich von der Recherche bis zum fertigen Produkt um alles selbst kümmern: Er allein ist verantwortlich für Bild, Ton und Schnitt.
Dass hier leicht Fehler passieren können, kann man sich vorstellen, denn die Aufnahmen entstehen zudem in der Regel unter Zeitdruck. Darunter leidet meistens der Ton, denn zuallererst wird das Bild eingerichtet: die Perspektive, die Brennweite, der Hintergrund, der Lichteinfall, die Schärfe... viele Entscheidungen müssen in nur wenigen Augenblicken getroffen werden. Dann verkabelt man den Interviewpartner und erklärt dabei die Fragen, die man zu stellen gedenkt (und gerät oft sogleich in eine Diskussion um diese), und dann geht es auch schon los, denn für alles zusammen hat man oft nur wenige Minuten Zeit.
Schnelligkeit ist eine der wichtigsten Eigenschaften, die ein Videojournalist mitbringen muss.
Seit 2003 habe ich für europanet (Interviews und Making-Ofs Europäischer Kinospielfilm-Produktionen) über 280 Clips als VJ produziert.
Ein Überblick: europanet
Werbefilm
More-Man-Show
Klassische Werbefilme sind kurze Spielfilme, bei deren Realisierung viele Menschen beteiligt sind. Jeder ist dabei ein Spezialist: Casting, Kostüm, Maske, Licht, 2D/3D-Compositing, Animationen, um nur ein paar zu nennen.
Da das alles viel Geld kostet, steht eine möglichst genaue Planung immer im Mittelpunkt einer Werbefilmproduktion: vom Storyboard über Testaufnahmen vor der Greenscreen, vom Set-Design bis zur Arbeit mit den Darstellern. Aber auch Low-Budget-Filme, die mehr durch innovative Darstellung glänzen als durch perfekte Umsetzung, haben längst ihren Platz im stark diversifizierten Werbemarkt gefunden. Denn Internetwerbung zum Bespiel muss anders konzipiert werden als TV-Werbung.
Aber egal, ob man einen Miterleb-Trailer mit subjektiver Kamera plant oder einen glatten Hochglanz-Trailer:
Werbefilme zeichnen sich durch möglichst hohe Genauigkeit und Perfektion aus.
Von mir zusammen mit anderen Kreativen (wir nennen uns "Creative Circle") realisierte Beispiele: Werbung
Dokumentation
Two-Man-Show
Bei der Dokumentation kann man sich mit wenigstens einem anderen Menschen die Konzentration auf Technik und Inhalt teilen. Dadurch passieren weniger Fehler, die Bilder gewinnen an Klarheit und Kraft - an Poesie zuweilen.
Man hat mehr Zeit für die Vorbereitung, die Aufnahmen und den Schnitt. Die Recherche dringt tiefer in die Materie, meist sammelt man dann sehr viel Material, muss aussortieren und sich auch von 'tollen' Bildern trennen, da viel gleichwertiges Material vorhanden ist (der VJ dagegen ist oft froh, überhaupt ausreichend Material aufgenommen zu haben). Die Ästhetik der Bilder lässt sich dem Thema besser anpassen, wenn man sich etwas mehr Zeit nehmen kann. Drehorte können schon vorab aufgesucht werden, um die besten Bildausschnitte zu finden, das beste Licht nach Tageszeit zu bestimmen oder auch selbst Lichtquellen zu setzen. Man kann sorgfältig arbeiten und das Bild komponieren.
Sorgfalt beschreibt auch sehr treffend das, was eine Dokumentation oder auch einen Dokumentarfilm auszeichnet.
Von mir produzierte Beispiele finden Sie hier: Dokumentationen
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